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Eine Frage, die mir im Außendienst immer wieder begegnet, lautet: „Wie handhaben Sie HA und DR?“ Hohe Verfügbarkeit (High Availability; HA) und ihre oft vergessene Cousine Notfallwiederherstellung (Disaster Recovery; DR) sind Begriffe, die kein Unternehmen außer Acht lassen sollte. Was hohe Verfügbarkeit jedoch für Sie bedeutet, hängt wahrscheinlich von Ihren geschäftlichen Anwendungen, Ihrer IT-Infrastruktur und der Perspektive Ihrer Endnutzer ab. Die eigentliche Frage für uns lautet also: „Was ist in einer hochverfügbaren Konfiguration im Kontext einer Ausgabeumgebung in Unternehmen erforderlich?“ Sind spezielle Lösungen erforderlich oder kann ich weiterhin meine vorhandenen Lösungen verwenden? Sind spezielle technische Herausforderungen mit dem Ausgabemanagement verbunden, von denen ich wissen sollte? 

Fangen wir ganz vorne an: Was bedeutet „verfügbar“ für den Ausgabeserver im Unternehmen und wie wird die Verfügbarkeit gewährleistet? Ihr erster Schritt besteht darin, Hardware und Software auszuwählen, die in sich stabil ist (das klingt vielleicht selbstverständlich, ist aber dennoch erwähnenswert). Die Hardware bezieht sich nicht nur auf den Server. Ein Server, der gemäß allen Plattform- und Anwendungskennzahlen aktiv und einwandfrei funktionsfähig ist, gilt für Benutzer dennoch als „ausgefallen“, wenn sie nicht drucken können. Die LRS-Outputmanagement-Software ist auf vertikale und horizontale Skalierbarkeit ausgelegt. Dennoch ist es unklug, sich nur auf einen einzigen Server zu verlassen, egal für welche Zwecke. In der Geschichte finden sich zahlreiche Beispiele für „unsinkbare“ Ozeandampfer oder Rechenzentren, die „nie“ ausfallen können. Ihre HA-Umgebung umfasst daher besser mehrere Server. 

Oftmals geben geschäftliche Anwendungen und finanzielle Überlegungen vor, welcher HA-Konfigurationstyp zum Einsatz kommt. Eine der ersten Fragen, die ein Techniker von LRS einem Kunden in Bezug auf hohe Verfügbarkeit wahrscheinlich stellt, lautet: „Was verwenden Sie derzeit?“ Dabei geht es ihm nicht darum, sich Arbeit zu sparen. Die VPSX-Software und ihre Komponenten wurden für einen Betrieb im Einklang mit einer beliebigen Anzahl bestehender Systeme für hohe Verfügbarkeit entwickelt. Da die bestehende Lösung wahrscheinlich auch weiterhin verwendet werden kann, sollten wir zunächst in Erfahrung bringen, was der Kunde bereits nutzt und tagtäglich verwaltet. 

Ein weiterer Faktor besteht darin, wie schnell die Druckausgabefunktion nach einem Ausfall wiederhergestellt werden muss. Anders ausgedrückt: Werden Ausfallzeiten basierend auf Komfort, Kundenerfahrung, finanziellen Verlusten oder Leben gemessen? Soll das System während eines Ausfalls sofort und transparent wiederhergestellt werden oder ist eine Wiederherstellungszeit von fünf bis 15 Minuten akzeptabel? Viele sind versucht, mit „sofort“ zu antworten. Diese Form der Verfügbarkeit ist auch möglich, bringt jedoch u. U. mehr Komplexität und Infrastruktur mit sich. 

Vor dem Entwurf einer Lösung für hohe Verfügbarkeit gilt es, einige wichtige Faktoren zu berücksichtigen. Zunächst ist die LRS-Software bereits darauf ausgelegt, eine Installation zu unterstützen, bei der die ausführbaren Komponenten von der Anwendungskonfiguration und den Anwendungsdaten getrennt sind. Dieses Design kann für hochverfügbare Speichersysteme wie SAN oder NAS genutzt werden. Es lässt sich auch gut mit verschiedenen Hardware-Cluster-Systemen kombinieren, die unter Windows und UNIX ausgeführt werden und einen gemeinsamen Datenspeicher erfordern. In letzter Zeit kommen oft Application Delivery Controller (auch als Load Balancer bezeichnet) zum Einsatz. All diese HA-Lösungstypen werden derzeit verwendet und funktionieren in realen Kundenumgebungen gut. Aber es steckt noch mehr dahinter. 

Sie müssen die Art Ihrer Ausgaben betrachten. Beispielsweise kann eine Anwendung ein geschäftliches „Dokument“ generieren, bei dem es sich tatsächlich um eine Zusammenstellung von Dokumenten handelt, die in einer bestimmten Reihenfolge gedruckt werden müssen. Wenn das HA-System so eingerichtet wurde, dass es einfach die Inhalte an mehrere Ausgabeserver weiterleitet, kann es vorkommen, dass diese Dokumente nicht in der gewünschten Reihenfolge gedruckt werden oder sich ein nicht zugehöriges Dokument versehentlich in das Paket mogelt. Zum Glück unterstützt die LRS-Software verschiedene Ansätze, um sicherzustellen, dass die Systeme hochverfügbar sind und zugleich die Integrität der Ausgabe erhalten bleibt.

Eine weitere gängige Frage lautet: „Wenn ich mehr als einen Ausgabeserver in einer Aktiv/Passiv-Konfiguration ausführe, wie teile ich dem Application Delivery Controller mit, welches der aktive Server ist?“ Bisher wurde dazu eine Prüfung der HA-Appliance durchgeführt, um zu ermitteln, ob die Anwendung bestimmte IP-Ports abfragt, insbesondere IPP-, LPR- und/oder Schnittstellen-Ports der Applikation. Mitunter kann auch der Webdienst der Anwendung aufgerufen werden. Kürzlich hat LRS jedoch ein Dienstprogramm entwickelt, das die LRS-Lösung über einen komplexen Satz heuristischer Regeln abfragen kann, um den Gesamtzustand der Ausgabeumgebung zu bestimmen. Dieses Dienstprogramm kann mehr als zwei VPSX-Instanzen verwalten und sogar Unterstützung bei einem automatisierten Failover-Szenario bieten. 

Zudem wurden mehrere Mechanismen und Funktionen in die LRS-Lösung und ihre unterstützenden Komponenten integriert. Wenn beispielsweise über eine Serveranwendung wie SAP, Epic usw. gedruckt wird, kann das LRSQ-Protokoll verwendet werden, um eine zuverlässigere Dokumentenbereitstellung zu erreichen und ein alternatives Ausgabeserverziel anzugeben. Falls der primäre LRS-Server nicht verfügbar ist, wird der Druckdatenstrom automatisch an ein sekundäres Ziel weitergeleitet. Diese Funktion ist zwar recht einfach, funktioniert aber in realen Situationen extrem gut, wenn alle anderen Methoden für hohe Verfügbarkeit scheitern (meist aufgrund von menschlichem Versagen). 

Zudem umfasst die LRS-Lösung eine grundlegende Warteschlangenfunktion. Das bedeutet: Wenn ein Druckauftrag an den VPSX-Server gesendet wird und das Endziel aus einem bestimmten Grund, beispielsweise einem vorübergehenden Netzwerkfehler oder einem Druckerstau, nicht verfügbar ist, geht der Auftrag nicht verloren. Wir können einfach eine festgelegte Zeit lang warten, bis das Gerät wieder verfügbar ist, und den Druckauftrag dann senden. Ähnlich kann auch die Auswahl des richtigen Kommunikationsprotokolls für den Drucker die Verfügbarkeit verbessern. Die meisten kommerziellen Drucker unterstützen Printer Job Language (PJL). Über PJL-Kommunikation kann der Drucker einen unterbrochenen Auftrag ab der zuletzt gedruckten Seite erneut starten. 

Ich könnte noch ewig weiterschreiben. Es gibt viele Methoden, um die Verfügbarkeit und Wiederherstellbarkeit Ihrer professionellen Ausgabeumgebung zu gewährleisten. Der beste Tipp, den ich Ihnen geben kann, lautet: Setzen Sie sich mit Ihrem LRS-Supportteam zusammen. Unsere Mitarbeiter verfügen über reale Erfahrungen und ein umfassendes Expertennetzwerk (mich eingeschlossen), das Sie beim Entwurf einer widerstandsfähigen Ausgabelandschaft unterstützen kann. So schaffen Sie eine Umgebung, die allen Herausforderungen gerecht wird und oftmals die bestehende Infrastruktur nutzen kann, der Ihre IT-Abteilung bereits vertraut. 

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