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Wenn ich auf der Suche nach einem kreativen Schimpfwort wäre, um meinem Ärger Luft zu machen, wäre „Druckertreiber“ sicher nicht die schlechteste Wahl. Jeder, der mit der Verwaltung von Druckern in einer IT-Abteilung betraut ist, wird an dieser Stelle lächelnd nicken. Für viele IT-Experten sind Druckertreiber ein wahrer Fluch. Ich vermute sogar, dass selbst die Anbieter, die sie entwickeln, nicht gerade erbaut darüber sind. Wäre es nicht toll, nur einen einzigen, wahrhaft universellen Druckertreiber zu haben? Sicher wäre es das. Aber ich fürchte, ich werde Ihre Hoffnung im Verlauf des Textes zunichtemachen müssen.

Beginnen wir mit der Marktsituation. Viele große Unternehmen verfügen über mehrere unterschiedliche Einzel- und Multifunktionsdrucker verschiedener Hersteller. Diese komplexe Umgebung mit mehreren Geräteanbietern ist mit Herausforderungen und einem erhöhten Arbeitsaufwand für IT-Administratoren und Benutzer verbunden. Diese Belastung hängt vor allem mit der Installation, Konfiguration, Überprüfung, Wartung und Benutzererfahrung der vielen einzigartigen Druckertreiber zusammen. Um diesem Problem Einhalt zu gebieten und die digitalen Arbeitsplatzumgebungen zu verbessern, suchen Unternehmen nach Lösungen, die ihre IT-Druckinfrastrukturen standardisieren und vereinfachen. Es ist nicht überraschend, dass einige Unternehmen sich zum Grundgedanken eines „universellen Druckertreibers“ (UPD) hingezogen fühlen, der „überall oder in allen Fällen anwendbar ist“. Das Versprechen der Universalität ist wahrlich verführerisch.

Einige Hardware- und Softwareanbieter behaupten, einen universellen Druckertreiber für die Windows-Plattform anzubieten. IT-Abteilungen sehen darin eine Möglichkeit, die Komplexität und Arbeitslast der IT-Administratoren zu verringern und ihren Benutzern gleichzeitig eine standardisierte Schnittstelle bereitzustellen. Leider ist dieses utopische Konzept jedoch mehr Werbebotschaft als Realität. Die traurige Tatsache ist, dass kein Anbieter einen wirklich universellen Druckertreiber für alle Druckerfabrikate und -modelle im Angebot hat. Der Gedanke ist einfach zu gut, um wahr zu sein. Das liegt vor allem an folgenden Gründen:

  • Der Druckermarkt ist sehr breit gefasst und nutzt viele unterschiedliche Technologien, um Punkte aufs Papier zu bringen (z. B. Punktmatrix, Tintenstrahl, Laser, thermal usw.). 
  • Es gibt zu viele PDLs (Page Description Languages), die das Format und den Inhalt einer Seite beschreiben (z. B. PDF, Postscript, PCL, AFP, ZPL usw.). 
  • Es sind viele verschiedene Windows-Versionen auf dem Markt erhältlich, die alle gleichzeitig unterstützt werden müssen.
  • Schließlich erfinden/entwickeln Druckerhersteller fortlaufend neue Funktionen für ihre Geräte, die ermöglicht werden müssen.

Stattdessen erarbeiten Anbieter einfach ihre eigene Definition von „universell“. In den meisten Fällen bedeutet das „Drucker, die dem Anbieter wirklich wichtig sind“. Wenn die unterstützten Drucker zufällig die einzigen Drucker sind, die Sie brauchen, ist diese Lösung vielleicht für Sie akzeptabel – d. h. nur, bis Sie Ihre Hardware in der Zukunft austauschen. 

Heute werden universelle Druckertreiber für Windows hauptsächlich von Druckerhardware-Herstellern angeboten. Das ergibt auch Sinn, wenn man bedenkt, dass ein Druckertreiber die einzigartigen Funktionen eines bestimmten Druckgeräts (bzw. einer Gerätefamilie) ermöglichen soll. Der Markt der Druckeranbieter ist stark umkämpft. Daher bemühen sie sich, sich mit ihrem Angebot von der Konkurrenz abzuheben. Ihnen ist also daran gelegen, hochwertige Druckertreiber für ihre eigenen Produkte zu entwickeln. Kunden profitieren dabei durch umfassende Funktionen und Unterstützung, da sowohl die Drucker als auch die zugehörigen Treiber von ihrem bevorzugten Anbieter stammen und aufeinander abgestimmt sind.

Auch einige Softwareanbieter entwickeln sogenannte universelle Druckertreiber, jedoch unterliegen auch ihre Lösungen einigen Einschränkungen. Da ISVs nicht an der Entwicklung der Druckerhardware beteiligt sind, erfahren sie erst dann von neuen Druckern und Funktionen, wenn die Produkte bereits auf dem Markt erhältlich sind. Und können Sie sich vorstellen, wie schwierig es ist, eine Lösung mit all den unterschiedlichen Druckgerätemarken und -modellen zu testen, die sich auf dem Markt tummeln, und Unterstützung für diese zu bieten? Das Ergebnis ist oftmals eine generische Lösung, die einige Drucker besser als andere unterstützt und möglicherweise nicht alle schicken Funktionen eines bestimmten Geräts nutzen kann.

Basierend auf unseren Markterfahrungen mit großen Unternehmenskunden sind wir bei LRS davon überzeugt, dass die beste Lösung aus den folgenden Elementen besteht:

  • UPDs, die von dem/den Druckerhersteller(n) bereitgestellt werden, von dem/denen die Geräte in der Umgebung stammen.
  • Eine Output Management-Lösung, die zuverlässige Funktionen zur Verwaltung von Druckertreibern sowie dynamische Datenkonvertierungsfunktionen bietet.

Dieser Ansatz ermöglicht die folgenden entscheidenden Geschäftsvorteile:

  • Sie können die beste Hardware basierend auf Ihren speziellen Geschäftsanforderungen auswählen. Benutzer und Anwendungen können alle Hardwarefunktionen vollständig nutzen. Die Entwicklung von Innovationen wird gefördert und die kontrollierenden Marktkräfte bleiben bestehen.
  • Sie müssen nur eine geringe Anzahl einzigartiger Druckertreiber verwalten, was durch eine Software für das Druckertreibermanagement deutlich vereinfacht wird. 
  • Es gibt weniger Spielraum für „Schuldzuweisungen“ zwischen Anbietern, wenn Probleme entstehen und technischer Support benötigt wird. Wenn Sie einen Druckertreiber eines Anbieters nutzen, der nicht gleichzeitig der Hersteller der Druckerhardware ist, weigert der Hardwarehersteller sich möglicherweise, Ihnen bei Problemen Support zu leisten (z. B. „Sie müssen zu unserem Treiber wechseln, weil wir diesen getestet haben und wissen, dass er funktioniert.“)

Obwohl es verlockend ist, Ihren Lösungsanbieter im Rahmen einer Angebotseinholung um einen universellen Druckertreiber zu bitten, erhalten Sie möglicherweise am Ende eine minderwertige Lösung, weil Sie auf einer „Einheitslösung“ bestehen. Entscheiden Sie sich stattdessen für eine minimale Menge an Druckertreibern, die zu Ihren Geräten unterschiedlicher Hersteller passen, um die Funktionen zu unterstützen, die Ihre Benutzer und Anwendungen benötigen. Je nachdem, wie vielseitig Ihre Druckerflotte ist, erhalten Sie so vielleicht mehrere Druckertreiber, darunter auch UPDs. 

Verwenden Sie anschließend eine Output Management-Lösung, um die Druckertreiberverwaltung zu vereinfachen und Funktionslücken zwischen der Anwendungs-/Treiberausgabe und den Zielgeräten zu schließen. Möglicherweise müssen Sie auch Kompromisse in Kauf nehmen, um die beste Lösung für Ihre Umgebung zu finden. Eine sorgfältige Analyse und umfassende Tests sind entscheidend und sollten vor jeder strategischen Entscheidung unbedingt durchgeführt werden. Vergessen Sie nie: Wenn etwas zu gut klingt, um wahr zu sein, ist es das wahrscheinlich auch nicht. Universelle Druckertreiber sind ein hervorragendes Beispiel dafür.

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